Czernin

Erhard Stackl

1989

Sturz der Diktaturen

Wer ist für die historische Wende verantwortlich, bei der 1989 die Diktaturen stürzten und Millionen Menschen erstmals demokratische Freiheit erleben konnten? Michail Gorbatschow und Ronald Reagan, vielleicht auch noch Margaret Thatcher und Johannes Paul II., der aus Polen stammende Papst?

Erhard Stackl zeigt, wie viele, bis heute wenig bekannte Hauptdarsteller es damals gab, die mit Mut und Intelligenz die Diktatoren ins Wanken brachten. Er lernte etliche von ihnen kennen, als er zwischen 1979 und 1989 für das Nachrichtenmagazin Profil aus Polen, Ungarn und der CSSR, aber auch aus Argentinien und Chile berichtete. Die Bürgerrechtler und Rebellen, denen er im Untergrund begegnete, wurden später Botschafter oder Minister, manche sogar Präsidenten ihrer Länder. „1989 – Sturz der Dikaturen“ zeichnet ein plastisches Bild der damaligen Entwicklung: spannend, informativ und – was es erstaunlicherweise auch gibt, wenn der Galgen nicht weit ist – mit Humor.

 

Leseprobe:

“Am frühen Abend stand ich frierend in der Menge am langgestreckten Wenzelsplatz, wo jetzt täglich zehntausende Menschen demonstrierten. Um mich herum hatten alle ihren Schlüsselbund herausgezogen. Die hoch gehaltenen, aneinander schlagenden Schlüssel klangen wie eine Totenglocke. Dazu riefen die Menschen in klagendem Ton, als ob es sich um eine schräge Jedermann-Inszenierung handelte, den Namen des Prager KP-Chefs: „Štepán, Štepán.“