Czernin

Wien Museum

Experiment Metropole

1873: Wien und die Weltausstellung

Wien 1873, Gründerzeit, Industrialisierung und Liberalismus: Die große Weltausstellung war Zeichen und Motor für den Modernitätsschub zur Zeit der ersten Globalisierung. Der Katalog »Experiment Metropole« zur gleichnamigen Ausstellung im Wien Museum zeigt ein Epochenpanorama einer der dynamischsten Phasen, die Wien jemals erlebt hat.

Die schnell wachsende Großstadt Wien befand sich auf dem Weg zur Metropole. Nach dem Abbruch der Stadtmauern wurde die Stadt ab den 1860er-Jahren radikal umgebaut. Die Ringstraße, die Donauregulierung und die Hochquellen-Wasserleitung waren Großprojekte, die Wien grundlegend veränderten. Mit dem Aufstieg des Großbürgertums und der beginnenden Massenzuwanderung ging ein fundamentaler Wandel einher. Glanz und Elend standen in scharfem Kontrast.

Zentrum war die bis dahin größte Weltausstellung, die erste, die nicht in London oder Paris stattfand. Auf dem Gelände im Prater befanden sich Hallen – darunter die Rotunde, die zu einem Wiener Wahrzeichen werden sollte – sowie rund 200 Pavillons. Es kamen sechs Millionen Besucher, doch die erhofften Ziele wurden nur zum Teil erreicht. Denn kurz nach der Eröffnung kam es zum »Gründerkrach«, dem großen Börsensturz, mit dem die Boomjahre jäh zu Ende gingen.