Czernin

Ela Angerer (Hg.)

Abwärts

Es geht „Abwärts“ – ein Sex-Unfall, ein auf der Autobahnraststätte vergessener Bandkollege, zehn Gramm Kokain zum Geburtstag, die dreckigste Wohnung aller Zeiten, abfeiern mit einer Nutte auf Heroin: Wer sich selbst begegnen will, muss den Mut haben, im großen Stil zu scheitern, das Risiko eingehen, im untersten Kellerge-schoß mit dem Gesicht auf dem Boden zu landen. Weil das Leben kein Waldspazier-gang ist, sondern eine fortwährende Baustelle.

Wie absurd und komisch es dort zugehen kann, beweisen die Protagonisten dieses Erzählbandes. Thomas Glavinic, Doris Knecht, Christian Schachinger, Conny Habbel, Angelika Hager, Christopher Just, Thomas Draschan, Ela Angerer und Michael Leon – sie alle waren an irgendeinem Punkt ihrer Biografie schon einmal ganz tief unten, haben sich davon aber nicht kleinkriegen lassen. Weil sie Menschen mit modernen Nerven sind, die über den nötigen Schuss Rock ’n’ Roll im Herzen verfügen.

 

Leseprobe:

"Moderne Nerven" nennt sich eine neue Reihe des Czernin Verlags. In regelmäßigen Abständen werden unter dem Label rasante Texte aus den urbanen Tiefen und Untiefen des Lebens versammelt. Unterhaltung für Nachtmenschen, Szenekenner und Junggebliebene, Vielleser und Literatureinsteiger.
Der Begriff „Moderne Nerven“ wurde in den 1920er-Jahren vom österreichischen Architekten Adolf Loos geprägt. Er war der Meinung, dass die technische Entwicklung und die neue Architektur der wachsenden Großstädte dringend nach „neuen Menschen – Menschen, die moderne Nerven besitzen“ verlangten.