Czernin

Johanna Gräfin zu Eltz

Das Ausseer Land

Herausgegeben von Hubertus Czernin

Auf Sommerfrische. Über das Ausseer Land sind viele Bücher erschienen. Eines der ersten und besten stammt von Johanna Gräfin zu Eltz und wird den Lesern nun wieder zugänglich gemacht.

Aussee ist eine Weltanschauung. Das gilt gleichermaßen für die Einheimischen wie für die „Zuagrastn“, wenn auch auf ganz unterschiedliche Art. Die Ausseer, mit ihren miteinander nicht immer friedvoll umgehenden Altausseern, Grundlseern und den Marktlern aus Bad Aussee sind ein stolzes, oft störrisches und immer traditionsbewusstes Völkchen, oft unnahbar ihren Sommergästen und den Zweithausbesitzern gegenüber. Die Zugereisten wiederum sind ebenso Traditionalisten und lieben das Besondere an diesem Flecken Erde zwischen Loser und Drisselwand, Zinken, Saarstein und Sandling. Sie wähnen sich in der Tradition der großen Literaten, Künstler und Intellektuellen der vorletzten Jahrhundertwende, die hier in der Sommerfrische zur Gast waren und das Ausseerland berühmt gemacht hatten. Über dieses Land und seine Leute veröffentlichte Johanna Gräfin zu Eltz 1947 ein einfühlsames, mit Zeichnungen der in der Gegend nach wie vor populären Christine Kerry (1889-1978) angereichertes Buch, das zum Besten gehört, was im vergangenen Jahrhundert über das Ausseerland publiziert wurde: Eine Geschichte der Einheimischen, der Bauern und Salinenarbeiter, und der ersten Zuwanderer, vor allem aus alten Adelshäusern, ohne die dieser Landstrich bis heute nicht zu dem geworden wäre, was er heute ist: eine der beliebtesten Ferienregionen Österreichs, ohne allzu große Zugeständnisse an die Zwänge des modernen Tourismus.