Czernin

Sylvia Kuba
Barbara Blaha

Das Ende der Krawattenpflicht

Wie Politikerinnen in der Öffentlichkeit bestehen

Wie weiblich dürfen, wie männlich müssen Frauen in politischen und gesellschaftlichen Spitzenpositionen auftreten, um in der Öffentlichkeit zu bestehen. Wie gehen sie mit stereotypen Rollenerwartungen um und wie setzen sie sich allen Widerständen zum Trotz durch?

Frauen sind auf dem Vormarsch. Immer öfter gehen sie ins Rennen um politische Spitzenjobs und streben gesellschaftliche Machtpositionen an. Damit lösen sie Irritation aus. Denn die Vorstellungen von „Weiblichkeit“ und Führungsstärke“ widersprechen einander fundamental. Der Weg zur Macht ist für Frauen auch aus anderen Gründen steinig: Vorurteile, Doppelbelastung und männerzentrierte Strukturen sind nur einige davon. Wie gelingt es ihnen trotzdem, sich durchzusetzen? Wie gewinnen sie Wahlen und gelangen in Entscheidungspositionen? Und dort angekommen: Handeln sie anders als ihre männlichen Kollegen? Machen Frauen an der Spitze einen Unterschied? Diesen Fragen spüren die Autorinnen anhand zahlreicher Beispiele aus der Welt der Politik nach. Und sie zeigen, welche Strategien und taktischen Überlegungen notwendig sind, um sich als Frau im männlichen Feld der Politik durchzusetzen.

 

Leseprobe:

Obwohl die Krawatte im öffentlichen Kontext nicht mehr in allen Fällen zwingend vorgeschrieben ist, symbolisiert sie wie kaum ein anderes Kleidungsstück die Teilhabe am öffentlichem Leben, sie verknüpft auf einzigartige Weise Entscheidungsmacht und Gestaltungswillen mit dem idealtypischen männlichen Erscheinungsbild.
Ein Kleidungsstück, das Ähnliches transportieren würde, findet sich im Kleiderschrank einer Frau nicht.