Arthur Koestler
Der Krötenküsser
Der Fall des Biologen Paul Kammerer
Dem Wiener Biologen Paul Kammerer (1880-1926) brachten seine Experimente mit Geburtshelferkröten und blinden Grottenolmen in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts beträchtlichen Ruhm ein. Sein anfänglicher Erfolg wurde allerdings bald zum wissenschaftlichen Skandal. 1971, lang nach dem Tod des „Krötenküssers“, recherchierte Arthur Koestler den Fall Kammerer neu. In der Bibliothek der Erinnerung wird der seit über 30 Jahren vergriffene Titel erstmals wieder aufgelegt. Mit einem Nachwort von Peter Berz und Klaus Taschwer.
Als größte biologische Entdeckung des Jahrhunderts wurden die Forschungs-ergebnisse Kammerers in den 1920er Jahren gefeiert. Dem Wiener Biologen schien es mit seinen aufsehenerregenden Tierexperimenten gelungen zu sein, eine ungeklärte Frage der Evolution zu beantworten: Wird die Verän-derung der Arten durch Vererbung erworbener Eigenschaften bewirkt oder durch Zufallsmutationen und Auslese? Kammerer war von Ersterem überzeugt und demonstrierte seine Behauptung am Beispiel der Geburtshel-ferkröte. Mit diesem Experiment geriet Kammerer zwischen die Fronten eines mit ungewöhnlicher Härte ausgetragenen Expertenstreits. 1926 wurde Kammerer erschossen aufgefunden. Beging er Selbst-mord, weil ein amerikanischer Forscher behauptet hatte, Kammerer habe seine Ergebnisse verfälscht? Detailliert und mit kriminalistischem Spürsinn beschreibt Arthur Koestler in Der Krötenküsser die Auseinan-dersetzungen rund um den Fall Kammerer.