Czernin

Evelyn Adunka

Der Raub der Bücher

Über Verschwinden und Vernichten von Bibliotheken in der NS-Zeit und ihre Restitution nach 1945

„Die genaue Anzahl der konfiszierten Bücher ist unbekannt. Es wird geschätzt, dass es zirka vier Millionen Bände gewesen sind. Davon ist etwa die Hälfte verschwunden. Der größte Teil wurde wahrscheinlich vernichtet. Man vermutet aber noch immer einen bestimmten Anteil in unentdeckt gebliebenen Verstecken.“ Dov Schidorsky, Bibliothekswissenschaftler

Die Historikern Evelyn Adunka folgt den Wegen geraubter jüdischer Bücher nach und in Österreich während der NS-Zeit und nach 1945. Sie erzählt Entstehungsgeschichte wie auch Auflösung des Kärntner Depots Tanzenberg, das bis 1948 zu einem großen Teil – übrigens unter anderem mithilfe der ehemaligen NS-Bibliothekare – restitutiert wurde. Ihre Geschichte prägen die schwierigen Recherchen der Israelitischen Kultusgemeinde, die Aufteilung der Bücher zwischen österreichischen Bibliotheken und der Hebräischen Nationalbibliothek in Jerusalem, aber auch die Bemühungen amerikanischer, israelischer und dänischer Institutionen und Personen um die geraubten Bücher und die meist vergeblichen, teils gerichtlichen Versuche um Restitution und Entschädigung privater Wiener Bibliotheken.