Eva Dranaz
Christopher Wurmdobler
Jochen Fill (Hg.)
Hapsi Apsi Pipsi Popsi Yipsi!
Jugendhaare einer Kaiserin
20 Jahre H.A.P.P.Y: Wenn das kein Grund für ein Buch ist! Annähernd 400 Performances, sogenannte »Happynings«, hat die Wiener Formation seit 1993 unter dem Label H.A.P.P.Y realisiert. Dazu kommen Spielfilme, Musicals, Fernsehen, Ausstellungen, Interventionen, Demonstrationen, Theaterstücke und die vor Live-Publikum aufgezeichnete Boulevardtheater-TV-Serie »S.O.A.P.«.
Bereits zum Zehn-Jahres-Jubiläum erschien ein wunderbares H.A.P.P.Y-Buch: »Haare am Po Po, Yeah!«. Nun kommt also ein weiterer Kaffeetischtitel. »Hapsi Apsi Pipsi Popsi Yipsi« lautet der Titel, der diesmal dem Akronym (k)einen Sinn verleiht.
H.A.P.P.Y entstammt ursprünglich der Wiener Club-Kultur und hatte über die Jahre fast 50 Mitglieder und noch mehr Mitwirkende. Die Gruppe um Mastermind Tomtschek (1968–2011) steht dabei durchaus in der Tradition des Wiener Aktionismus. Allerdings ersetzen Plüsch und Häkelwolle bei den Happynings Blut und Exkremente, Nacktheit auf der Bühne gibt es nur als bizarr geschneidertes Kostüm, Hardcore ist hier niedlich, eklig ist lustig und Humor die große Antriebskraft – freilich ohne dabei unpolitisch zu werden. So lassen sich die Aktionen auch im Zusammenhang queerer Theorie lesen, als politische Strategien, die sich essenziell von anderen Repräsentationsrhetoriken unterscheiden; Family-Entertainment geht jedenfalls anders.
www.h-a-p-p-y.net