Czernin

Paul Divjak

In der grauen Lagune

In einer beeindruckenden Bandbreite versammelt „In der grauen Lagune“ Prosatexte, Kurzdramen und Lyrik. Paul Divjak betreibt in seinem neuen Buch ein lustvolles Spiel mit Sprache, mit Textsorten und Sprechhaltungen, mit dem tatsächlich und dem vermeintlich Authentischen.

Das Buch ist ein Kaleidoskop der Betrachtung des Lebens und der Dinge, ein Kompendium des Alltags und der (Medien-) Wirklichkeit. Ein Archiv der Möglichkeiten: Texte als Landschaften, falsche Fährten als Prinzip. Paul Divjak sieht und hört genau hin, und er bewegt sich frei im Erzählraum. Alles ist dem Autor Material, dient seiner Annäherung und Beschreibung der Welt. „Ich arbeite mit der Sprache. Für mich kommt die Lust. Aus der Sprache. Die Wörter, die Sätze. Das sind meine Freunde …“

 

Leseprobe:

Ich habe es im Leben bisher noch nicht zu einem schönen Sofa gebracht. Keine Ahnung, warum mir das jetzt einfällt. Vielleicht brauche ich in manchem länger, um einen Gedanken zu formulieren. Vielleicht brauche ich an einem Tag zwanzig Sätze. An einem anderen hundert, um mich auszudrücken. Und an wieder einem anderen tausend Sätze, um dasselbe zu beschreiben. Und es ist die Frage, ob sich bei Ihnen dabei. Ob sich bei Ihnen überhaupt irgendetwas. Bewegen muss. Im Übrigen hab ich Paranoia davor, meine Zahnpasta zu vergessen, wenn ich auf Reisen gehe.