Rupert Riedl
Kein Ende der Genesis
Wir und unsere Staaten
Rupert Riedl liefert einen Beitrag, der in den Diskussionen sowohl um nationale wie auch eine europäische Verfassung nicht ungehört bleiben wird. Niemand, der politisch interessiert ist und auch über die Grenzen der Politik hinausdenkt, wird an diesem Diskussionsbeitrag vorbeikommen.
„Es geht um einen neuen Gesellschaftsvertrag. Biologie, Evolutions- und evolutionäre Erkenntnistheorie haben uns in den letzten Jahrzehnten viel Neues über die Ausstattung des Menschen, sein angeborenes Sozialverhalten und seine Tricks in Gesellschaft und Politik verstehen gemacht. Rousseaus Sozialvertrag aus der Aufklärung im 18. Jahrhundert war ein großer Schritt zur Befreiung aber 200 Jahre Aufklärung haben zu einer Machbarkeits-Ideologie geführt, die übers Ziel schießt uns überschätzen, Natur und Kultur untergraben macht. Es geht deshalb um eine „Abklärung“, die uns, auch mit einer modernen Politologie, in unsere Grenzen fassen lässt. Daraus ergeben sich Konsequenzen, die von Gesellschaft und Politik ein neues Gegenüber zur Einzelkreatur, zu Bildung und Kultur verlangen, die letztendes die Unsicherheiten in den Völker- und Menschenrechtsbestimmungen beheben. Denn wenn es noch immer umstritten sein soll, diese aus Ideologien oder dem christlichen „Naturrecht“ begründen zu können, aus unserer menschlichen Ausstattung kann man es nicht nur, man muss es.“