Czernin

Christian Futscher

Der Mann, der den Anblick essender Frauen nicht ertragen konnte

Ein Abenteuerroman

Eine Geschichte über das tägliche Glück und Unglück und die unzähligen Wahrheiten hinter den Dingen.

Robert lebt bei seiner Großmutter. Alltagsdinge verstrickt der erwachsene Mann in kleine Abenteuer, Alltagshandlungen werden zu kleinen Abenteuern. Doch Robert sucht das große Abenteuer jenseits von Telefonstreichen und Plastikpistolen. Er flieht aus dem Haus der Großmutter und löst eine Busfahrkarte bis zur Endstation. Sein Weg führt ihn in die Einsamkeit und immer wieder unter Menschen, die er mit seiner wundersamen Art vor den Kopf stößt. Aber er begegnet auch anderen, die bereit sind, sich auf seine Unmittelbarkeit einzulassen – zuletzt seinem Engel, Angela.

Dieser etwas andere Abenteuerroman erzählt vom Archaischen und Schönen im Menschen, wobei auch das Skurrile, wie immer bei Christian Futscher, nicht zu kurz kommt.

 

Leseprobe:

Robert beugte sich aus dem Fenster und sah den Bus die Straße herunterkommen.
Das rote Ungetüm näherte sich gelassen der Haltestelle, an der die alten Männer ihre Stöcke hoben, um es zum Stoppen zu bewegen.
Noch tat es so, als wäre alles in Ordnung und machte, was von ihm verlangt wurde. Aber eines Tages würde es ausbrechen, die Ketten zerreißen, an denen es hing, es allen heimzahlen, die es gedemütigt hatten. Eines Tages, davon träumte es mit lustvoller Erwartung, würde es vom vorgeschriebenen Kurs abweichen, sich irgendwo hinunterstürzen. Es dachte mit Genugtuung an das viele Blut, das sich in ihm ergießen würde. Es wartete nur noch auf einen günstigen Zeitpunkt.
Anschließend, das wusste Robert, würden sie mit ihm machen können, was sie wollten. Besser verschrottet werden, als so zu leben.