Czernin

Michael Vögel

Quasi Jesus

Roman

Ein Autor setzt sich, in der Hoffnung, seine Schreibblockade zu überwinden, in ein kleines Bergdorf ab. Doch während er sich selbst zum Beobachter der dortigen Situation erklärt, hat in Wahrheit die Situation ihn bald fest im Griff.

Mit einem Antiheimatroman ist der Autor vor sieben Jahren gefeiert worden, kein Wunder also, dass die Dorfbewohner sich durch den Schriftsteller beobachtet, gar bedroht fühlen.

Sie befinden sich mitten in den Vorbereitungen für die alle fünf Jahre stattfindenden Passionsspiele. Außerdem spaltet ein geplantes Riesenhotel die ökonomischen und ökologischen Gewissen der Dorfbewohner.

Neben dem Protagonisten, der sich nicht an die unausgesprochenen Regeln des Dorfes hält, gibt es noch andere, die mit diversen Drogen, Affären und Rivalitäten den uralten Traditionen und dem Dorfgasthaus »Zum Hirschen« trotzen: alles in allem ein klassisches Dorfunidyll. Als das Dorf aufgrund heftiger Schneefälle länger von der Außenwelt abgeschnitten ist, eskaliert die Situation und es beginnt, ums Überleben zu gehen.

 

Leseprobe:

Nasse Kälte. Hatte sie sich in den letzten Tagen in Form von schweren, trägen Wolken tief ins Tal bis zwischen die Häuser gedrückt, zog sie bald und immer dringlicher in die Gemüter der Einheimischen, um von den armen Seelen Besitz zu ergreifen, als wäre die Grenze zwischen äußerer und innerer Welt ein bloßes Gerücht.