Peter Zimmermann
Schule des Scheiterns
Große Themen, gespiegelt in Alltagsszenen: Peter Zimmermann legt mit diesem Buch intelligente, sprachlich pointierte Miniaturen vor, die zeigen, dass auch den ernsten Dingen des Lebens eine nur schwer beherrschbare Komik innewohnt.
Buben dürfen nicht weinen, Indianer kennen keine Schmerzen und erwachsene Männer sollen mit geradem Rücken durchs Leben gehen. Doch dann stellt sich heraus, dass man vor lauter aufrechtem Gang den Boden unter den Füßen nicht mehr sieht: Man stolpert über die Gruben, die einem andere graben, oder ganz einfach über die eigenen Beine – kurzum: Das Dasein mit Haltung droht jeden Augenblick zu scheitern. Nachdem es sich um keinen Einzelfall handelt, ist die Sache nicht so tragisch. Jeder scheitert mehr oder weniger auf seine Weise – und das ist wohl auch komisch. Sich gegen das Scheitern zu wehren ist wie gegen die Schwerkraft anzukämpfen. Die Strategien, aller Vernunft zum Trotz gegen das Unvermeidliche aufzubegehren, entbehren nicht eines gewissen Amüsements. Man sollte aber, ehe man über andere lacht, sich selbst dabei beobachten, wie man pflicht- und kürgemäß durchs Leben stolpert.