Thomas Böhm
The Vienna Jazz Trio
In Schweden zählt Thomas Böhm, einer von zwei Söhnen einer 1939 aus Wien vertriebenen jüdischen Familie, seit vielen Jahren zu den bekannten Autoren. Seit 1980 hat er eine Reihe zum Großteil viel beachteter Bücher veröffentlicht, Sachbücher wie Prosa. „The Vienna Jazz Trio“, dessen schwedische Orginalausgabe im Frühjahr 2000 erschienen ist, ist Böhm bisher letzter Roman - stark beeinflusst von der Geschichte seiner Familie, die 1939 aus Wien vertrieben wurde.
Das Wien der 20er und 30er Jahre, das Milieu von Ärzten und Musikern, aber auch der in die Illegalität verbannten Sozialdemokratie stehen im Zentrum dieses „breiten Ensemblespiels“, wie die schwedische „Sundvalls Zeitung“ schrieb, das Wien der Antisemiten, die schon lange vor dem „Anschluss“ Österreichs an Hitler-Deutschland unverschämt gegen die jüdische Bevölkerung der Stadt auftraten. Bei Tomas Böhm mischen sich historische Wirklichkeit und freie Erzählung zu einer gespenstischen Darstellung von Politik und Gesellschaft der Ersten Republik. Die Geschichte beginnt im Wien der späten 20er Jahre. Drei jüdische Burschen, allesamt Mitglieder einer sozialdemokratischen Jugendgruppe, beginnen miteinander Jazz zu spielen.