Czernin

Ernst Frey
Doris Sottopietra (Hg.)

Vietnam, mon amour

Ein Wiener Jude im Dienst von Ho Chi Minh

Wie kommt ein junger Wiener 1941 nach Indochina? Was veranlasst ihn, für die Unabhängigkeit Vietnams zu kämpfen? Und wie schafft er es, Oberst in der Armee von Ho Chi Minh zu werden?

Ernst Frey, zeit seines Lebens nicht nur eine Kämpfernatur, sondern auch ein Suchender, war Zeuge der mörderischen Dreißigerjahre in Österreich, als Jude und Kommunist doppelt stigmatisiert, wurde einige Male eingesperrt und konnte schließlich 1938 vor den Nazis flüchten. In Paris heuerte er bei der Fremdenlegion an, über Umwege gelangte er nach Vietnam, wo er sich dem Viét Minh anschloss und für die Unabhängigkeit des Landes kämpfte. Schon bei seinem ersten Erscheinen 2001 stieß die höchst ungewöhnliche Lebensgeschichte Ernst Freys, gleichzeitig ein „Werkstück formbewusster Prosa“ (NZZ), auf größtes Interesse. Auf vielfachen Wunsch wird dieser einzigartige Titel in neuem Gesicht nun endlich wieder lieferbar gemacht.

 

Leseprobe:

„Am Ende meines Lebens glaube ich nicht, dass es ein Zufall ist, deine Karte der Versöhnung erhalten zu haben. All die Liebe, die ich für Vietnam und sein Volk empfinde, konzentriert sich in gewisser Weise auf deine Person, und deine herzlichen Zeilen an mich haben mir immense Freude bereitet. Für mich war Vietnam, trotz Sprachschwierigkeiten, meine Heimat, die ich 1950 verloren habe. Es war auch das einzige Land, für das ich bereit gewesen wäre, mein Blut zu vergießen.“
Ernst Frey an General Giap, 1992