Czernin

Helene Maimann

Was bleibt.

Schreiben im Gedenkjahr

Wenn alle Reden gehalten, alle Ausstellungen eröffnet und wieder geschlossen und die letzten Gedenkveranstaltungen vorbei sind – was bleibt? Eine Nachlese.

Es bleiben die Texte, die im „Gedankenjahr 2005“ geschrieben wurden, von Schriftstellern, Künstlern, Wissenschaftlern, Journalisten, Zeitgenossen aller Art. Begonnen hat es mit skeptischen Kommentaren, ob dieses „Gedankenjahr“ überhaupt eine offene Auseinandersetzung zulassen oder eher der Selbstdarstellung von Regierung und öffentlichen Institutionen dienen wird. Mittlerweile sind Tausende von Seiten publiziert – in Zeitungen, Zeitschriften, Büchern, im Internet: Eine lebhafte, quer durch Österreich laufende Diskussion über die Eckdaten 1945/1955/2005, über die Zweite Republik und die vergangenen 60 Jahre ist im Gang. Sie reicht von den Schatten, die das NSRegime bis heute wirft, über den Umgang der Republik mit diesem Erbe, vom Sonderweg Österreichs in der Nachkriegsordnung und dem Staatsvertrag bis zu aktuellen politischen Statements. Helene Maimann präsentiert eine Auswahl von Texten, die bis zum Herbst 2005 erscheinen: materialreiche Essays, pointierte Analysen, scharfzüngige Glossen und Polemiken – eine Nachlese, Ergebnis einer sehr persönlichen Auswahl.